so 3 wochen urlaub – ist es nicht schoen und dannoch nur 2 wochen urlaub verbraten, da 1 woche davon staatliche feiertage sind ? ja genau w u n d e r b a r!
also haben niko und ich die ruecksaecke gepackt und sind mit dem taxi zum flughafen. nach dem einchecken und dem ganzen ausreise krims krams gings dann mit einem 98% expatlastigem chop sui bomber in richtung pnom phen. im gegensatz zu 3°C in china hat‘s hier angehneme 30°C zu mitternacht. phnom penh ist ein echter provinzflughafen – nein stimmt nicht, chinesische provinzflughaefen sind groesser ;-) unser kleiner chop sui bomber mit ca. 80 urlaubern an board hat die ganze bodencrew beschaeftigt, ich will gar nicht wissen wies hier zugeht wenn rushhour ist – d’ooh wir sind hier in kambodscha da gibts das wort gar ned im wortschatz.
wir haben uns ein tuktuk gechartert und sind ab nach downtown zu unserm uebergangsquatier bis zum morgen halt. nach langen 8 stunden haben wir endlich unser erstes kaltes bier die trockenen kehlen hinuntergespuelt. fertig machen zum matrazenhorchdienst und licht aus, denn tagwache ist nur 5 stunden entfernt.
unbarmherzig scheppert der digitale handywecker und scheucht uns aus den betten. nach schneller morgentoilette wird ein einfaches fruehstuck eingenommen und dann gehts eh schon wieder weiter mit dem tuktuk zum busbahnhof. busbahnhof? bahnhof? hof? In wirklichkeit sind ein hauffen busse an der rechten spur abgestellt und warten dass sie mit reisenden gefuellt werden. wir ham uns fuer die „luxusklasse“ entschieden –kostste nur ein paar dollares mehr hat sich aber am end ausgezahlt. nach 7 stunden halsbrecherischer busfahrt (die kliamanlage war zum glueck nur auf gemaessigter stufe) sind wir in siam reap angekommen. phnom penh war busy aber hier ist’s ungleich langsamer – mir gefaellts jetzt schon.
wir sind in einem kleinen feinen ho(s)tel – in der naehe vom old market – sehr zentral gelegen, um vieles zu fuss zu erreichen. wir haben uns gleich fuer den naechsten morgen einen tuktuk fahrer gesucht, der uns zu den weltberuehmten ruinen von ankgor wat und angkor thom und den vielen kleineren bringt. zufaelligerweise ist auch ein freund von mir – joe – zur selben zeit in siam reap und wir verabreden uns zum abendessen. zuerst wird mal ein erkundungsrundgang rund ums zentrum gemacht und auch gleich wichtige facilities (ATM, drugstore, grocery, bar and restis) ausgekundschaftet. hier ist alles sehr ueberschaubar nahe zusammen.
ich bin ja bei streetfood - von china her - ein gebranntes kind. 2 mal probiert 2 mal in krankenhaus gelandet mit lebensmittelvergiftung. aber hier konnte ich mir von meiner vorgefertigetn einstellung nie wieder streetfood losloesen und ich habe es nicht bereut. das bbq, amok (khmer curry), rindfleisch im bananenblatt, ….. sind einfach ein traum und ich koennte mich dumm und deppert essen. Nach ein paar pitcher (1,5 L humpn) lokales bier sind wir sanft entschlummert.
Rrrrrrrriiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing, Rrrrrrrriiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing,, Rrrrrrrriiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing ! und taeglich gruesst das murmeltier. 04.00 argh, hab ich schaedlweh. es hilft kein jammern es hilft kein klagen, raus aus dem bett rein unter die dusche und fertig machen fuer die fahrt zu den angkor tempeln. kleinen snack vom hostel mitgenommen und schon gehts ab. zuerst alleine auf der hauptstrasse, gesellen sich im minuten takt immer mehr tuktuks zu uns mit dem selben ziel. nach dem phototermin und bezahlen des tagespasses ($20) haben wir die route festgelegt. wir machen sicher die kleine runde und entscheiden ums am scheideweg, ob wir nicht doch die grosse machen wollen.
was fuer ein gedraengel um 05.00 vor angkor wat. wir waren ein bisserl spaet dran, da wir in die rushhour beim eingang geraten sind. nix destotrotz haben wir uns mit dem stativen platz geschaffen :D
alles ein- und ausgerichtet – feuer frei ! im minutentakt werden belichtungsreihen um belichtungereihen ausgeloest. die sonne ist aufgegenagen – job erledigt – ergebnis werden wir dann zuhause am pc sehen.
nun rein ins innerste und wieder wird die dicke aufgebaut und geschossen was das die speicherkarten hergeben. wir treffen wieder auf joe, der mich schon von weitem anhand meiner ausruestung erkannt hat.
ein kurzer plausch und dann trennen sich wieder unsere wege, denn er war schon da und sich heute nochmal den sonnenaufgang gegeben. wir ziehen dann von tempel zu tempel. leider sind manche tempel so ueberlaufen – wir lassen sie links liegen und konzentrieren uns nur auf die wichtigsten und schauen,dass wir die besuchermassen hinter uns lassen – gelingt leider nicht immer. unser naechstes ziel ist ein kleines restaurant, wo wir uns von den ersten strapazen erholen und uns fuer die naechsten ziele staerken. kaum eingetroffen sind wir schon maedls umzingelt, die uns arbaender und anderen kitsch verkaufen wollen. lange haben wir uns erwehrt aber dann sagte eines der maedls - mit einem herausvordernden blick - wenn sie die eckdaten von oesterreich richtig aufsagt dann muessen wir ihr etwas abkaufen. diesem deal konnten wir einfach nicht ablehnen – im wissen dass sie es wahrscheinlich 1000te male augesagt hat bzw. aufsagen wird. wie erwartet hat sie ihr satzerl richtig aufgesagt und wir kauften ihr dann ein paar armbaender ab. nach der kleinen erfrischung sind es nur ein paar meter weiter zum naechsten ziel => „BAYON“. das ist der 2 beruehmteste temple in dieser anlage. hier sind die vielen verschiedenen gesichter buddhas in stein gemeisselt. very impressive.
es folgen weitere tempel anlagen und wir haben uns dann entschieden doch die grosse tour zu machen, weil wir mit der kleinen tour schon fertig waren und es erst frueher nachmittag war.
Foto anschauen habs sicher was vergessen
nach 5 tagen steht die abreise von siam reap mit dem „schnellboat“ an. schnell ist in kamodscha gar nix, das ist sicher wie das amen im gebet. wir sind mit unserm stamm tuktuk zur anlegestelle gefahren und haben uns eingeschifft – des klingt echt deppat. schnell schauts ja ned aus sage ich zu niko und er erwiderte: ka wuda dos ma zwischen 6-9 stunden unterwex sein kennan. wurscht. wetter passt und die frisur sitzt unterm krama. alles an board? die motoren mit lauten getoese angeworfen – klingen wie die von der concorde und rauchen auch so und dann gehts ab. irgendwie stimmt die soundkulisse nicht mit dem speed des schiffes ueberein oO erinnert mich an meine changjiang – die ist auch laut aber ned schnell
blauer himmel keine wolke – sonnenschutz 30. Ich war noch etwas angeschlagen vom vortag. wir haben die bar angkor what fuer uns entdeckt und waren nicht mehr wegzu bekommen ;) also kaeppi auf, ohropax rein und schlafmodus ein – so gut es halt geht. ich habe es irgendwie geschafft, dass ich meine weissbrotbeine der sonne aussetze und erst kurz vor phnom penh aufwachte und meine lobster-roten beine sah. aua das tut weh – heul. Ab zur apotheke und die tante hinterm tresen gibt mit gleich mal eine brandsalbe, eine feuchtigkeitslotion und starke schmerztabletten . Ich werd sie brauchen meinte sie und wie soll sie recht haben. Die darauffolgende nacht war eine pein sondergleichen.
aber ein indiana kennt kan schmerz! wieder dieses unsaegliche rrrrrrrrrrrriiiiiiiiiiiiiiiing rrrrrrrrrrrrrrrrrrrriiiiiiiiiiiiiing am morgen – menno ! schlaftrunken und mit der dicken bewaffnet gehen wir den kai entlang und suchen uns ein nettes cafe zum fruehstuecken – die auswahl ist riesengross also wird der kai gleich 2 mal rauf unf runter flaniert um die favoriten zu finden bzw auch gleich fuern abend was zu haben. tagesplan wurde detailiert: zuerst palast, dann tuol sleung und zum schluss die killing fields for den toren phnom penh’s.
Der palast ist riiiiesig und sehr schoen – ueberall kleine stupas, figuren und viel gruen.
es wurde mittag und sehr heiss. also weiter mit dem tuktuk in richtung tuol sleung oder S-21, dem foltergefaengis der khmer rouge. (klick mich –link wiki). Das genozide museum – eine ehemalige schule (was fuer eine ironie) - an sich ist nicht spaektakulaer aber es laeuft einem trotzdem eiskalt den ruecken runter. ich habe es mit einem besuch im mauthausen verglichen obwohl ich gestehen muss haeftling in S-21 muss noch schlimmer gewesen sien als die KZs. Es gab 2 gruppen die dort „einsassen“: im block A die ehemalige regierung/militaers, unternehmer und in den anderen das normale fussvolk (vorwiegend gebildete leute und natuerliche gegner aller schichten). es war ja das ziel einen bauernstaat aufzuziehen und jegliches bildungtum auszumaerzen. was braucht ein bauer mehr zu wissen als wie er reis anbaut und erntet. echt zach die sache.
im block A hatten die inhaftierten ihr eigenes schulzimmer, wo sie jeden tag ihrem foltermeister gegenuebertreten mussten. wie uns erzaehlt wurde dauerte dort eine durchschnittliche „behandlung“ zwischen 6 und 12 monate. taegliche folterungen und wenns uebertrieben wurde kam ein arzt und flickte zusammen was noch ging und dann gings weiter mit der tortur. aus sicherheitsgruenden wurde in den offenen stockwerken stacheldraht gespannt damit die inhaftierten nicht suizid durch balkonspringen begehen konnten. die khmer rouge haben an alles gedacht. desweiteren wurde von den inhaftierten alles peinlich genau dokumentiert. von der verhaftung, inhaftierung und ermordung. deswegen weiss man sehr viel was sich alles so zugetragen hat und welche familien ausgeloescht oder teilausgeloescht wurden.
das arge ist aber, dass sich immer noch ehemalige khmer rouge in der aktuellen regierung befinden und nicht gerichtlich verfolgt werden. wir haben dort einen deutschen getroffen – Peter – der seit 20 jahren in kambodscha lebt und fuer die UN dort arbeitet. er hat kambodscha nach der befreiung durch vietnam , als wilden osten bezeichnet. ohne waffe und auch deren regelmaessige benutzung ging nichts. es herrschte schlicht chaos. er hat auch ein bisserl ueber das UN-schautribunal gegen „duche“ erzaehlt. duche war der ehemalige leiter von S-21. viele jahre wurde gerichtet und nun wurde er verurteilt. wir haben ihn nach den gruenden gefagt warum nur einer verurteilt wird. antwort: die khmer wollen die zeit vergessen und nicht immer wieder aufwaermen. Ist irgendwie typisch asiatisch alle muss sich der harmonie unterordnen.
vor dem museum haben sich inzwischen opfer der khmer rouge oder von den noch millionen vergrabenen minen versammelt um die besucher anzubetteln. wir ham uns entschiedn einem NGO zu spenden.
nach dem erschuetterden bildern im S-21 sind wir weiter zu den killing fields gefahren. Sie befinden sich ca. 20km ausserhalb von Phnom Penh.
jetzt kommts noch mal dicke. die killing fields ist einfach ein riesen grosses massengrab. in der mitte ist eine gedenktstaette erbaut worden, in der die ausgegrabenen gebeine verwahrt sind. Es wird uns genau erklaert wie hier die exekutionen von statten ging. an den baeumen hingen lautsprecher und es wurde musik gespielt damit die neuankoemmlige von dem wimmern und laerm nichts mitbekommen. babies wurden den muettern entrissen und dann mit einem schlag gegen den baustumpf getoetet. alle anderen wurden entweder erschossen und spaeter in ermangeln an munition mit spaten/keule/hackbeil und spater auch mit chemikalien exekutiert. Darunter befanden sich auf 5 westliche „auslaender“, die das land nicht verlassen haben/konnten.
beide waren wir ziemlich geschockt was damals vor nicht so langer zeit passiert ist und dass hat bei mir schon eine merkwuerdige gefuehlslage ausgeloest, die ich aber nicht beschreiben kann.
es war schon spaeter nachmittag und wir sind wieder in phnom penh downtown. mir gingen die speicherkarten aus aus. panik ! rein in eine shopping mall und nach einem elektroladen ausschau gehalten. aber leider haben die nur uralte 1 GB karten zu preisen von 4GB karten – grmL. Na dann muss ich halt bis saigon durchhalten und mit dem ausloeser sparsamer umgehen ;-) dies ist auch unser letzter gemeinsamer abend denn niko wird wieder zurueck nach shanghai fliegen waehrend ich mich weitere 2 wochen in vietnam herumtreiben werde. aber das ist eine andere geschichte.
Cambodia 2010 |
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