Donnerstag, 29. Oktober 2009
Borneo 2009: Der Berg - Die gruene Hoelle - Der Tiefenrausch

Hier mein kleiner Reisebereicht zum Aktivurlaub 2009 auf und rundum Borneo:

Folgende Ziele wurden gesteckt und auch erfolgreich beendet: Erklimmen des Mt. Kinabalu (4.096m), ein paar Tage in der gruenen Hoelle um dann schlussendlich einen tiefen Rausch zu bekommen ;-)

Die Anreise war problemlos ueber Singapur nach Kota Kinabalu (KK) - normalerweise erwischen mich immer die unvorhersehbarsten Dinge, gell shanghailue ;-)

Also zuerst stand die 4 tausender Besteigung an.

Es scheint so, dass es in asien ueblich ist ueber stiegen/naturstiegen einen berg zu besteigen. mich machen die waaaahnsinnig. neben meinem fluchen - wenn's wirklich unnoetigerweise muehsam wird - war es sehr interessant wie sich die vegetationenen auf einmal aendern. vom tropischen wald zu knorrigen niedreigen bauemen und ganz oben dann nur noch flechten und moose. zum glueck hatte ich keine anzeichen von hoehenkrankheit, die ja toedlich enden kann.

Vom Start um ca.11 uhr vormittags bei 1.600m sind wir dann gemuetlich (mein Tempo) in 5 Stunden mit mehreren Trink/Rast pausen auf ca. 3.300m zur Unterkunft "Laban Rata" gewandert. Nach einem kurzen Plausch mit anderen "Alpinisten" sind wir dann so gegen 19.00 Uhr ins Bett gegangen, denn um 2.00 war Aufstehen zum Gipfelsturm angesagt. Mit schlafen war nix wegen der Hoehe und der "duenneren " Luft. Also alle 15 min umdrehen und weiterdoesen so guts halt ging. Nach einem kleinen Morgensnack sind wir dann mitten in der Nacht - ca. 03.00 aufgebrochen. Ab hier gabs dann nur noch wenig Stufen - zum Glueck. Nachfolgend war dan griffiger Fels der gute Wanderuntergrund. Unterbrochen nur von einer laengeren Seilpassage: diese Passagen sind nur mit "Anhaltem vorgelegten Seil moeglich weils meistens auf einer seite ziemlich schnell wieder runtergeht ;-). Bei 3.800 nochmal ein letzter Check - ohne Erlaubnis gehts naemlich nicht weiter - und dann stur weiter immer naeher dem Gipfel. Ich war froh nicht so genau gesehen zu haben wie weit es noch ist und somit ging es eigentlich sehr gut. die letzten 100 Hoehenmeter waren dann eine Qual, denn wir haben auf Handschuhe vergessen und es war sehr feucht und furchtbar windig da oben. Am Gipfel angekommen schnell ein paar Schnappschuesse geschossen und dann gleich wieder mit dem Abstieg begonnen, da es sinnlos war auf den Sonnenaufgang zu warten, da es auch noch zugezogen hatte. Vom Gipfel bis zur Huette gings sehr gut und ohne Problem. Unterhalb des Gipfels hat es angefangen Aufzureissen und die Sonne kam durch. Was fuer eine Wohltat fuer uns. In der Huette angekommen haben wir dann unser echtres fruehstueck zu uns genommen, dannach unsere 7 Zwetschken zusammengepackt und uns auf den Weg nach ganz hinunter gemacht. Das war erst eine qual mit den unzaehligen Stiegen. Nach weiteren 4 Stunden waren wir wieder dort wo wir am Vortag gestartet sind. Ich war total fix und fertig und mit beleidigten/geschwollenen Knien aber auch mit einer vollen Dosis Endorphinen ;-)

Die Gruene Hoelle/Orang-Utan Rehabilitation Center:

Wir haben eine sehr basic Tour gebucht: zelteln, ohne fliessend wasser und so. Aber Susi hat beim ersten abend vor der Abfahrt ein einschneidendes Erlebnis gehabt und haben beschlossen die Basis am naechsten Tag zu verlassen und uns einen anderen Anbieter zu suchen. Am naechsten Morgen sind wir dann zum Orang Utan Auswilderungszentrum gefahren und haben der Fuetterung beigewohnt - sehr gut aufezogen das ganze und auch das eine oder ander schoene Bild geschossen.

Nachher haben wir erfolgreich einen sehr netten Touranbieter gefunden und sind mit diesem dann in den "dschungel". die unterkunft/essen/ alles sehr gut und freundlich. Wir waren in einem dorf am Kitabatangan Fluss untergebracht von dort sind wir auch immer mit dem Boot oder zu Fuss auf entdeckungsreise ( sehr frueh am morgen 05.30 oder in der nacht 21.00) gegangen. Bei den zu Fuss ausfluegen habe ich wenig schoene motive gesehen bzw. hatte ich grosse probleme mit meiner "billig linse". So gab es nur fotos von den Bootstouren, wo das licht erheblich besser war. Gesehen habe wir die beruehmeten Nasenaffen, Langschwanz Makaken, Silberne Haubenlanguren, Maronenlangur, unterschiedlichste Voegel usw. usf. Das Highlight war ein "wilder" Orang Utan beim Fruehstueck ;-).

Bei der darauffolgenden Nachttour habe ich einen neuen Spitznamen ausgefasst "LEECH KING". ich hatte bei den naechtlichen Ausfluegen immer die meisten Blutegel an meiner Kleidung / Koerper gefunden.

Nach 3 Tagen war das Dschungelabenteuer vorbei.

Der tiefe Rausch:

Von Sandakan gings dann per Minibus in Richtung Semporna. In Lahad Datu mussten wir umsteigen und nach 6 Stunden warten bis der Minibus voll war ging weiter nach Semporna. Dem war nich t genug denn Kurz vor dem Ziel war dann noch ein Reifenwechsel angesagt, der sehr schnell fertig war - F1 verdaechtig ;-) Semporna hat von sowas ueberhaupte keinen Flair bzw. geht/ging der Flair verloren. Uerberall wird gebaut und altes Bauwerk abgerissen. Najo wir uebernachteten eh nur 1 mal und somit war uns dass eigentlich wurscht. Am naechsten Morgen gings dann dann los: Abenteuer tiefer Rausch.

Es war der aubsolute Hammer. Eine Hotelanlage auf Stelzen auf einer "abgetragenen Insel" - der wahnnnnsinn. Aber einen kleinen Nebengeschmack hat das Paradies: auf unsere Insel sind 4 Polizisten und 25 Soldaten stationiert und jedes Haus hat einen dicken fetten Panic button. Wird der gedrueckt stehen 25+4 Mann mit dem Sturmgewehr im Anschlag im Haus. Nicht nur hier sondern auf jeder Insel in der Umgebung. Hintergrund: Vor 10-15 Jahren wurden auf Sipadan 20 Gaeste von philipinischen Piraten entfuehrt.

Nach dem Einchchecken gings gleich los mit Tauchzubehoer anpassen/ausleihen und dann gleich unterwasser fuer den Check Dive. Ohnen diesen nicht "erfolgreich absolviert zu haben ist nix mit tauchen dort. Nach den Check Dive wurden am Whiteboard die Tauchggaenge fuer den naechsten Tag bekanntgegeben. Es wurde jeden Tag mindestens 3 mal getaucht. Dazu kamen dann die Nachttauchgaenge bzw. die Hausrifftauchgaenge.

Eine solche Biodiversitaet gibt es echt nur hier. in kapalai / mabul / siamil gibts es "nur" Makro also eher kleine Lebewesen aber dafuer in Huelle und Fuelle und auch sehr Seltenes wogegen in Sipadan (Naturschutz, begrebzte zahl an Tauchern/Tag) die Grossen (makrelen, barakudas, haie, ....) unterwegs sind. allgegegnwaertig sind die Schildkroeten. es ist einfach nur wwwwwwwwwwow denen unter Wasser zu begegnen. Unterwasser Fotos habe ich leider keine machen koennen, da es im Vorfeld Probleme mit der Lieferung gab und ich die Bestellung dann storniert habe und da meine kleine Canon schon aelter ist gabs hier in Shanghai keine passendes Gehaeuse.

als wir in sipadan tauchen, das heisst um 04.45 aufstehen denn es geht um 05.30 ab nach Sipadan (ich war 2 mal dort und auch dann noch 5 tauchgaenge, normalerweise geht nur 1 mal und dann nur 2-3 Tauchgaenge) Dort angekommen muss man ein spewzielles Ankunftsprocedere durchlauffen, denn hier werden die Genehmigungen/Divecenter geprueft. Rein ins Gear und ab nach unten. Beim ersten Tauchgang um 06.15 haben wir auf die Hump Head Parrotfish und Makrelen gewartet. Beim Baracuda Point bin ich in mitten einer Barakudaschule geschwommen. Die Fischerl waren nur 2-3 meter von mir entfernt. war saugeil, die haie dagegen waren feig ;-) sind immer auf und davon wenn einer von unserer gruppe in die naehe von einem kam.

Wir hatten - Saison bedingt - immer sehr windige Naechte, da unser stelzenhaus wetterseitig war und keine fenster hatte sondern nur fensterklappen. Somit hat's naechtens immer ganz schoen gepfiffen. einmal hatten wir sogar ein ziemlich heftiges Gewitter und wir haben mit unseren Regenponchos und Fleecejacken geschlafen. Als wir "aufwachten" war das alles " nass" es gab keinen einzigen trockenen flecken in unserm stelzenhaus ;-)

Es war ein wahnsinns Urlaub :D


Borneo 2009

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